Mit viel Herzblut und Leidenschaft führen wir, der Gastgeber Michael Müller sowie Küchenchef Lukas Pfaff, zusammen mit unserem 36-köpfigen Team das Romantik Hotel Muottas Muragl.
«Mein Ziel und meine Vision ist es, Tradition und Moderne auf Muottas Muragl zu einer Symbiose zu verbinden.»
Seit der Sommersaison 2023 ist Michael Müller Gastgeber im Romantik Hotel Muottas Muragl – und seit mittlerweile sieben Jahren heimisch im Engadin. Für ihn ist das Hochtal nicht nur sein Zuhause, sondern ein regelrechter Kraftort. Wenn es die Arbeit zulässt, ist der gebürtige Bayer am liebsten draussen in der herrlichen Bergnatur unterwegs, etwa beim Wandern, Skifahren oder seinem liebsten Hobby: dem Golfen. Ganz nah an der Natur ist er auch an seinem Arbeitsort auf Muottas Muragl. Im Interview erzählt uns der 34-Jährige, mit welcher Philosophie er das geschichtsträchtige Hotel mitsamt seinen knapp 40 Mitarbeitenden führt, welche Vision er für dessen Weiterentwicklung hat und was sein ganz persönlicher Lieblingsort auf 2 456 Metern ist.
Michael, wie geht es dir – wie war deine erste Sommersaison auf Muottas Muragl?
Ich ziehe ein sehr positives Fazit: Es war eine intensive Sommersaison mit einem erfolgreichen Tagesgeschäft und zahlreichen tollen Veranstaltungen. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass so viel los war. Klar freue ich mich nun auf die Auszeit in der Zwischensaison. Dies aber auch, weil ich weiss, wie viel wir in den letzten Monaten als Team geleistet haben. Dem Team gebührt ein grosser imaginärer Applaus, denn sie alle tragen – ob vor oder hinter der Kulisse – dazu bei, dass wir die Saison als ‹erfolgreich› bezeichnen können. Die Anerkennung zeigt sich auch in den Gästefeedbacks: Erst kürzlich habe ich im Rahmen eines grossen privaten Anlasses auf Muottas Muragl die Rückmeldung erhalten, dass sie unsere Herzlichkeit und Professionalität sehr schätzen. Diese Resonanz freut mich ganz besonders, denn genau diese Werte möchten wir als Muottas Muragl-Team vermitteln.
Was sind für dich die zentralen Werte in deiner Arbeit als Gastgeber vom Romantik Hotel Muottas Muragl?
Es ist für mich essenziell, dass alle knapp 40 Mitarbeitenden in meinem Team genau wissen, was sie zum Erfolg vom Romantik Hotel Muottas Muragl beitragen. Diese Hands-on-Mentalität ist mir sehr wichtig. Denn wir alle – ganz egal, in welcher Rolle wir tätig sind und welche Aufgabe wir ausführen – tragen zum Resultat bei. Ich vergleiche ein Team gerne mit einer Familie: Es gibt Höhen und Tiefen. Sie gehören dazu und wir alle kennen sie. Nicht jeder Tag ist gleich; mal ist jemand in der Familie besser gelaunt, mal weniger. Es gibt Tage, an denen man sich als Geschwister nervt oder sich bei den Herausforderungen des Alltags nicht optimal versteht – und dennoch: Am Ende des Tages sitzt man zusammen am grossen Tisch und weiss, was man aneinander hat. So ist es auch bei uns auf Muottas Muragl: Wir sind ein grosses Team, agieren wie in einer Familie, haben auch unsere herausfordernden Momente und ziehen am Ende trotzdem an demselben Strang für das gemeinsame Ziel.
Und was ist das gemeinsame Ziel? Wenn wir den Blick in die Zukunft schweifen lassen: Erzähl uns von deiner Vision fürs Romantik Hotel Muottas Muragl.
Mein Ziel und meine Vision ist es, Tradition und Moderne auf Muottas Muragl zu einer Symbiose zu verbinden. Was ich damit konkret meine: Ich darf an diesem geschichtsträchtigen Ort mit schönen traditionellen Werten arbeiten, die es zu erhalten gilt. Auf der anderen Seite kommen viele zukunftsorientierte, herausfordernde neue Aufgaben in ganz unterschiedlichen Bereichen auf uns zu, die wir in den Betrieb implementieren müssen. Denn wir müssen uns auch auf unserem Ausflugsberg im Engadin mit den Veränderungen in unserer Umwelt auseinandersetzen. Ich denke dabei zum Beispiel an neue Mitarbeiterkonstellationen, New Work, Nachhaltigkeit oder auch Kulinarik. Diese zukunftsweisenden Bewegungen und Bedürfnisse gilt es zu berücksichtigen und Muottas Muragl – unter Wahrung der traditionellen Werte – dahingehend weiterzuentwickeln. Es ist ein sanfter Transformationsprozess. Für mich persönlich ist es eine sehr spannende Aufgabe, einen solch einmaligen Ort für die Zukunft fit zu machen. Genau weil uns das wichtig ist, sind wir mit dem Romantik Hotel Muottas Muragl und Engadin St. Moritz Mountains übrigens im ‹Next Generation Board› dabei – dem kantonsübergreifenden Netzwerk für die Gestaltung einer attraktiveren Arbeitswelt im Tourismus vom Branchenverband HotellerieSuisse.
Und worauf freust du dich in der bevorstehenden Wintersaison?
Allgemein ist es immer wieder spannend, die unterschiedlichen Gästebedürfnisse im Engadin zu erleben. An einem so beliebten Ausflugsort zeigt sich dies besonders deutlich. Wir haben eine sehr vielfältige Gästestruktur, denn auf Muottas Muragl kommen früher oder später fast alle vorbei, die im Engadin wohnhaft oder zu Besuch sind. Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied: Im Winter stellt Muottas Muragl als Ausflugs- und Genussberg eher eine Alternative zu den umliegenden Wintersportbergen und zum Skifahren oder Snowboarden dar. Ich persönlich freue mich auf den Beginn der Wintersaison, denn diese Jahreszeit ist nochmals heimeliger und gemütlicher. Das Wohlfühlambiente in Verbindung mit der entsprechenden Kulinarik finde ich besonders toll.
Es gibt wahrlich so viele wunderschöne Orte auf Muottas Muragl. Verrätst du uns deinen persönlichen Lieblingsplatz?
Ich habe sogar zwei Lieblingsorte. Zum einen ist es die kleine Terrasse drüben bei der Villa Lyss. Diese ist für mich mit nichts zu vergleichen. Ich fühle mich dort noch einen Schritt näher an der Natur – wohl auch aufgrund der baulichen Begebenheiten mit der Terrasse, die vorne am Hang sozusagen ‹ins Tal› hinausgebaut wurde. Wenn ich dort stehe, kann ich meine Gedanken schweifen lassen und sie im wahrsten Sinne des Wortes über die gesamte Oberengadiner Seenplatte schicken. Im Romantik Hotel selbst ist es die Arvenstube im hinteren Teil des Panoramarestaurants: Sie strahlt so viel Behaglichkeit, Gemütlichkeit und Authentizität aus – ein echter Lieblingsplatz und quasi das Stereotyp einer gemütlichen Stube in den Bergen. Ich weiss, die meisten Leute schätzen vor allem die Panoramafront vorne am Fenster. Ich persönlich bin jedoch ein grosser Fan der Arvenstube und versuche sie deshalb auch unseren Gästen schmackhaft zu machen. Wenn ich zwischendurch Zeit für eine kurze Pause habe, setze ich mich am liebsten hierhin und geniesse meinen Tee.